Den ganzen Menschen in den Blick nehmen, Ressourcen erkennen, Teilhabewünsche ernst nehmen, beraten, vernetzte Förder- und Assistenzangebote organisieren. Mit Ihrer fachlichen Qualifikation befähigen Sie Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen, möglichst selbstbestimmt Perspektiven für ihr Leben zu entwickeln.
Möchten Sie Ihre Kompetenzen einbringen, um unser Anliegen zu unterstützen und notwendige Grundlagen hierfür stetig weiterzuentwickeln? Möchten Sie bei Vitus die Lebensfreude von Menschen mit Behinderung teilen? Möchten Sie ein Schlüssel zu neuen Lebensperspektiven durch Teilhabe sein?
Wer die kleine Kellerwerkstatt von Hubert Köllen betritt, wird zunächst von einer Staubwolke empfangen. Die Luft ist erfüllt vom warmen Duft frisch geschlagener Buchen und den überall herumwirbelnden Holzspänen. Legt sich die Wolke wird der Blick frei für allerlei aus Holz gefertigte Gegenstände, wie den hölzernen Steckdosen oder dem Leuchtturm, der später einmal in einer Kirche stehen soll. Seit über 35 Jahren fertigt Köllen Nützliches, Interessantes, Verspieltes und Schönes für verschiedene kirchliche Einrichtungen darunter auch Vitus Einrichtungen in Meppen.
„Angefangen hat alles mit kleinen Geschenken für die eine Gruppe des Christophorus-Werks in Biene“, erinnert sich Köllen. Später sind dann Altenheime ebenso hinzugekommen wie verschiedene Kirchengemeinden und eben Vitus. „Ich arbeite in erster Linie für Menschen mit geistiger Behinderung, zum Beispiel in der Frühförderung, dem Sprachheilkindergarten oder für Kinder mit einer Hörschädigung“, erzählt der 72-Jährige. Zu den besonders aufwendigen und durchdachten Dingen gehören u.a. die Motorikwände. Hier können die Jungen und Mädchen ihre motorischen Fähigkeiten ausprobieren, auf Klänge hören oder verschiedene Formen ertasten. „Bei meinen Spielgeräten werden in der Regel verschiedene Sinne gleichzeitig trainiert. Hinzu kommt häufig die Schulung der Motorik und der Wahrnehmung.
Einige Gegenstände werden auch nach Russland und Brasilien geschickt, damit sie dort behinderten Jungen und Mädchen zu Gute kommen. „Gerade in Brasilien gibt es sehr viele Kinder mit verkrüppelten Füßen und Händen. Für sie habe ich Rollen gefertigt, die sie hin und her bewegen können. Dies fördert neben der Motorik auch die Wahrnehmung“, so Köllen. Seine umfangreichen Kenntnisse zur Arbeit mit Kindern mit Beeinträchtigung hat er unter anderem durch Gespräche mit seiner Tochter gewonnen, die selbst als Lehrerin in einer Tagesbildungsstätte arbeitet. Außerdem tauscht er sich regelmäßig mit den Pädagogen aus, die die Geräte dann in ihren Einrichtungen einsetzen. „Inzwischen ist aus dem Hobby ein 40-Stunden-Job geworden“, erklärt der gelernte Landwirt. „Und ich bin froh, dass meine Frau mich dabei mit wohlwollende Nachsicht so sehr unterstützt.“
Zu seiner Motivation erklärt er: „Ich bin dankbar, dass ich noch etwas für andere Menschen machen kann. Es macht mir einfach Freude.“ Inzwischen ist Köllen für sein jahrelanges Engagement ausgezeichnet worden. Vor einem Jahr erhielt er von der Caritasstiftung Osnabrück den „Sonnenscheinpreis“. Außerdem hat er die Ehrenamtskarte vom Landkreis Emsland erhalten.
Ans Aufhören denkt Köllen noch lange nicht: „Ich möchte mindestens noch bis 98 weitermachen.“
Heike Baalmann
Schulze-Delitzsch-Str. 2 49716 Meppen
Kontaktstelle Ehrenamt / Projektkoordinatorin InduS
Telefon 05931 807-252
Fax 05931 807-104
E-Mail schreiben