Die Vermittlungsquote von Werkstattbeschäftigten auf den allgemeinen Arbeitsmarkt ist gering. Nur ein Prozent von ihnen schafft es deutschlandweit, dauerhaft einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachzugehen. Dass Menschen mit Behinderung aber durchaus die Fähig- und Fertigkeiten besitzen, um auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, zeigt die Geschichte von Stefan Krause.
Seit 2002 arbeitete Krause im Holzbereich der Vitus Werkstatt in Meppen. Im Mai 2012 erhielt der 32-Jährige die Möglichkeit, seine Fähigkeiten im Rahmen eines Praktikums bei der Firma Schröer Holz- und Kunststoffverarbeitung in Meppen unter Beweis zu stellen. Krause nutzte seine Chance – aus der Praktikumsstelle wurde eine Außenarbeitsplatz und zum 01. Februar 2016 schließlich ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis. Der Vitus Fachdienst für Teilhabe und Arbeitsassistenz (FTA) begleitet ihn am Arbeitsplatz.
„Wir kennen Stefan durch das Praktikum und seine Tätigkeit auf dem Außenarbeitsplatz bereits seit drei Jahren und haben festgestellt, dass er gut in unser Team passt“, berichtet Ronald Schröer, Geschäftsführer des Unternehmens.
Während dieser Zeit hat der Meppener Lager- und Ladearbeiten mit einem Gabelstapler ausgeführt und Fensterecken geschweißt oder abgestochen. Die Firma Schröer finanzierte ihm zudem einen Autoführerschein: Somit wurde es für Stefan möglich, im Dienste der Firma Schröer kleinere Botendienste zu übernehmen. Doch nach einiger Zeit wollte der junge Meppener mehr und die Firma Schröer gab ihm die Chance dazu „Wir haben gemeinsam einen Weg gesucht, um für Stefan einen festen Platz in unserem Unternehmen zu schaffen. Dazu war es notwendig, dass wir die komplexen Arbeitsschritte vereinfachen“, so Schröer.
Bisher fertigte die Firma Schröer ihre Fenster – häufig Sonderanfertigungen – in vielen einzelnen Arbeitsgängen, die genau aufeinander abgestimmt sind. Für diese Tätigkeiten wurden bislang Facharbeiter mit entsprechendem Fachwissen eingestellt. Um den Zugang zu dieser Arbeit auch für Krause zu ermöglichen, war es notwendig, ein CNC Stabbearbeitungszentrum anzuschaffen. Die Maschine übernimmt die Bearbeitung der Fensterprofile wie z.B. das Fräsen, Bohren und Schrauben, Krause steuert die Bedienung über ein Display.
Doch die Investitionskosten für die neue Maschine waren sehr hoch: „Gemeinsam mit der Firma Schröer haben wir daher eine finanzielle Unterstützung beim Integrationsamt beantragt“, resümiert Elisabeth Bowe vom Vitus FTA die Situation. Von den insgesamt 250.000 Euro Anschaffungskosten für den neuen Arbeitsplatz, übernahm das Integrationsamt schließlich 50.000 Euro. „Wir unterstützen Herrn Krause und die Firma Schröer auch weiterhin über das Budget für Arbeit und geben Hilfestellungen, sofern sie gewünscht sind“, erklärt Bowe. Mittlerweile ist der Meppener voll in dem Unternehmen integriert und versteht sich gut mit seinen Kollegen. Sein Chef lobt insbesondere die hohe Verlässlichkeit und die motivierte Einstellung seines Arbeitnehmers.
Die Firma Schröer ist ein kompetenter Partner für energieeffiziente Kunststofffenster sowie für den Holzbau – speziell im Bereich Holzrahmenbau, Dacharbeiten und Fertiggauben. Sie ist sowohl im Privat- als auch im Objektbereich tätig und fachkundiger Ansprechpartner für Bauherren und Architekten. Vor allem beim Bau von Niedrigenergie- und Passivhäusern sowie im Sonderbau verfügt die Firma Schröer über langjährige Erfahrung.
Als Einmannbetrieb im Jahr 1989 von Gerhard Schröer gegründet, wuchs das Unternehmen in den darauffolgenden Jahren stetig. Mit einer kontinuierlich hohen Qualität überzeugte Gerhard Schröer immer mehr Kunden, vergrößerte nach und nach seine Fertigung und beschäftigt mittlerweile 20 Mitarbeiter.
Und auch ihrer sozialen Verantwortung wird die Firma Schröer gerecht: Das Unternehmen ist als inklusiver Betrieb schon seit Jahren Partner für Teilhabe am Arbeitsplatz. In Kooperation mit dem Landkreis Emsland und Vitus fördert die Firma Schröer die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung.
Weitere Informationen finde Sie unter: www.schroeer-fenster.de