Schriftgröße:

Schriftgröße:

Kommunikation macht Teilhabe möglich

Kommunikation stellt eine Grundvoraussetzung für die Teilhabe an jeglichen Aktivitäten und Prozessen des menschlichen Miteinanders dar. Sie bietet die Möglichkeit eigene Bedürfnisse, Anliegen, Wünsche sowie Sichtweisen zu äußern und dient somit maßgeblich der Selbstbestimmung. Gerade Menschen mit Kommunikationsbeeinträchtigungen, die beispielsweise nicht laut sprechen können, nutzen oftmals alternative Kommunikationsformen und –mittel.

Mats Barlage neuer Beauftragter für Gelingende Kommunikation bei Vitus

„Kommunikation ist die Grundvoraussetzung für Teilhabe und jegliche Aktivitäten des menschlichen Miteinanders“, so beschreibt Mats Barlage als neuer Beauftragter für Gelingende Kommunikation (GK) bei Vitus seinen neuen Arbeitsbereich. Positiv und mit großer Freude schaut Mats Barlage auf seine neue Funktion als Vitus GK-Beauftragter über die kommenden drei Jahre, in denen das Projekt von Aktion Mensch mit einer Summe von knapp 190.000 Euro unterstützt wird: „Ich sehe diese Aufgabe als große Chance und herausfordernde Tätigkeit an, bei der ich viel bewegen kann.“ Im Rahmen eines Projektes des Vielfalter-Verbunds – ein Zusammenschluss von acht Trägern der Förderung und Assistenz für Menschen mit Behinderung in Süd-West Niedersachsen – wurden bereits einheitliche Standards zu u.a. Gebärden, elektronischen Kommunikationshilfsmitteln und Symbolen festgelegt. Diese gilt es nun – soweit noch nicht geschehen – bei Vitus intern umzusetzen.

Gleichermaßen sollen diese Standards auch in den Sozialraum getragen werden. „Wir möchten alle Menschen und Akteure des öffentlichen Lebens einbeziehen“, erklärt Barlage. „Auch Menschen mit kommunikativen Einschränkungen sollen beispielsweise dazu in der Lage sein, beim Bäcker ein individuell belegtes Brötchen oder Brot zu kaufen.“ Hier sei es zum Beispiel möglich, über Symbolkarten zu kommunizieren oder mit einer bestimmten Beschilderung zu arbeiten. Das setze allerdings voraus, dass das Personal beim Bäcker diese Kommunikationsformen verstehe. Das Thema „Gelingende Kommunikation“ soll im Sozialraum publik gemacht und zentrale Personen aber auch Fachkräfte von morgen sensibilisiert werden. „Ich wünsche mir, dass Menschen mit Behinderung nach drei Jahren zu mir kommen und berichten, dass sich was getan hat und sie deutlich besser in bestimmten Situationen zurechtkommen.“

Als gut gerüstet sieht sich der 29-jährige Nordhorner für seine neuen Aufgaben bei Vitus: Sein duales Bachelor-Studium der Sozialen Arbeit hat er zunächst an einer privaten Akademie in Nordhorn begonnen und an der Saxion University of Applied Sciences in Enschede abgeschlossen. Während der ersten zwei Studienjahre absolvierte er studienbegleitende Praktika bei der Lebenshilfe Nordhorn mit 25 Wochenstunden. Seine erste Station führte ihn in eine Wohnanlage für Menschen mit Schwerst- und Mehrfachbehinderung, anschließend in das intensiv betreute Wohnen – eine Wohnform für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf, die aber in einer eigenen Wohnung leben möchten. Bereits hier habe sich Barlage mit dem Thema Gelingende Kommunikation auseinandergesetzt: „Viele Menschen mit Behinderung waren nicht in der Lage, sich über Lautsprache auszudrücken, so konnten wir nur über Gestik und Mimik kommunizieren.“ In den weiteren beiden Studienjahren machte Barlage ein Praktikum beim Jugendamt in Nordhorn in den Bereichen der Jugendgerichtshilfe sowie der Sozialpädagogischen Familienhilfe. Im Anschluss an das Studium in Enschede entschied er sich für ein Masterstudium an der Fachhochschule Münster im Bereich Jugendhilfe – Konzeptionsentwicklung und Organisationsgestaltung. Seine Erfahrungen und das gesammelte Knowhow möchte er nun tatkräftig in seine neuen Aufgaben einbringen.