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Fit für die Zukunft

Jakob-Muth-Schule investiert in räumliche Erweiterung am Standort Marienburg für optimale Bildungsbedingungen

So soll der Standort Marienburg nach dem Ende der Bauarbeiten aussehen. Links der Altbau, rechts ist der Erweiterungsbau angeschlossen.

Mit dem Ziel, die Bildungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche mit Förderbedarf geistige Entwicklung noch weiter zu verbessern, nimmt die Jakob-Muth-Schule, anerkannte Tagesbildungsstätte, ein großes Erweiterungsprojekt in Angriff. Der Standort Marienburg an der Hermann-Löns-Straße in Meppen wird baulich erweitert. Bis zu fünf Klassen werden in dem modernen Gebäude zukünftig unterrichtet. Vorgesehen ist der Standort für die Schülerinnen und Schüler der Berufsvorbereitungsstufe, die vor allem von den ausgezeichneten Möglichkeiten der beruflichen Bildung und Orientierung profitieren werden.

Martina Melle, Leiterin der Jakob-Muth-Schule, freut sich auf die neuen Räumlichkeiten: „Seit über 10 Jahren arbeiten wir stetig daran, unser starkes Bildungskonzept für die Jahrgänge 10 – 12 weiter zu verbessern. Als Basis dient dabei das Kerncurriculum des niedersächsischen Kultusministeriums. Mit der Erweiterung am Standort Marienburg ziehen wir jetzt auch bei der räumlichen Qualität nach und können die Lehrpläne noch besser umsetzen.“

Weniger Barrieren, mehr Möglichkeiten

Insbesondere das Problem der baulichen Barrieren soll mit den neuen Räumen gelöst und der Zusammenhalt innerhalb der Klassen gestärkt werden. Aufgrund der unterschiedlichen baulichen Voraussetzungen an den verschiedenen Standorten der Jakob-Muth-Schule und den Kooperationsklassen an anderen Schulen werden Schülerinnen und Schüler mit starken Mobilitätseinschränkungen aktuell hauptsächlich im Haupthaus an der Landwehr beschult. Das komplett barrierefreie Gebäude an der Marienburg mit mehreren Therapieräumen und Pflegebädern auf jeder Etage wird zukünftig die gemeinsame Beschulung in heterogenen Klassen ermöglichen. Durch zusätzliche Ausweichräume können die Lehrkräfte gleichzeitig sehr gut auf die individuellen Bedarfe der Schülerinnen und Schüler eingehen.

„Wir wollen allen die besten Entwicklungsmöglichkeiten gemäß ihren Fähigkeiten bieten“, erklärt Melle. „Dazu gehört, die Jugendlichen möglichst gut auf das Leben vorzubereiten, auch in beruflicher Hinsicht. Hier greifen unsere sehr ausdifferenzierten Konzepte.“

Die Lehrpläne der Jahrgänge 1 bis 9 sind an die allgemeinbildende Schule angelehnt. Durch die Beschulung in Kooperationsklassen in einer Grundschule oder weiterführenden Schule wird sowohl die benötigte Förderung der Schülerinnen und Schüler gewährleistet, als auch ein Miteinander von Kindern mit und ohne Förderbedarf.

Für die Jahrgänge 10 bis 12 setzt die Jakob-Muth-Schule andere Schwerpunkte: der Unterricht ermöglicht den Jugendlichen Lernerfahrungen, die den Weg ins Erwachsenenleben ebnen. Zu diesen Lernerfahrungen gehören Praktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, aber auch Wohnpraktika. Das Ziel ist, dass alle Schülerinnen und Schüler eine realistische Perspektive für das nachschulische Leben entwickeln können und die Schule bei den Übergängen eine Unterstützung bietet.

Dass die besonderen Möglichkeiten der Tagesbildungsstätte geschätzt werden, erkennt die Leiterin auch an der Nachfrage. Obwohl Kinder mit Förderbedarf immer mehr in regulären Schulen unterrichtet werden, wächst die Jakob-Muth-Schule seit Jahren beständig, vor allem in den höheren Jahrgängen.

Der Erweiterungsbau am Standort Marienburg ist eine weitere Investition in die Bildungsqualität der Jakob-Muth-Schule und wird die vorhandenen Möglichkeiten weiter verbessern. Die Baumaßnahme wird neben der Regelfinanzierung aus Mitteln der Eingliederungshilfe unter anderem auch aus KfW-Mitteln gefördert und soll voraussichtlich im Herbst 2022 fertiggestellt sein.