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Inklusion und Nachhaltigkeit: Meppener Krämerei eingeweiht

Das Verkaufs-Team der Krämerei begrüßte die Gäste

Viele Innenstädte befinden sich im Wandel: Weg von den Massenangeboten großer Ketten hin zu besonderen Waren, die den Charme einer Stadt ausmachen. Seit Anfang September ist Meppen um ein besonderes Angebot reicher. In der Nicolaus-Augustin- Straße 9 lädt die Krämerei zum Einkaufen und Stöbern ein.

Das Konzept des Ladens basiert auf vier Säulen: Es werden unverpackte Lebensmittel aber auch fair gehandelte und regionale Produkte angeboten. Hinzu kommen die Produkte aus dem Vitus Werkstattladen. „Neben dem vielfältigen Sortiment ist es für Vitus wichtig, den Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz im Herzen von Meppen anbieten zu können. Wir wollen das Thema Inklusion mitten in die Gesellschaft tragen“, erklärte Vanessa Görtz-Meiners als Gruppenleiterin der Krämerei. Das Krämerei-Team besteht aus Menschen mit und ohne Behinderung.

Im Rahmen der Eröffnungsfeier begrüßte Christian Thien, Kompetenzfeldleiter Berufliche Qualifizierung und Teilhabe am Arbeitsleben bei Vitus, die geladenen Gäste. Piet de Groot, Bereichsleitung der Werkstatt Bokeloh, erklärte wie die Idee entstand und über die Jahre gewachsen ist: „Inspiriert durch die Projektarbeit meiner Tochter, eingebremst durch die Corona-Pandemie, war es ein langer Weg bis zum heutigen Tag. Wir haben das Ziel aber nie aus den Augen verloren.“ Und auch das Raumdesign ist eine Besonderheit. „Wir wollten keine Einrichtungsgegenstände von der Stange verwenden“, so Andreas Schlangen, technischer Leiter in der Werkstatt Bokeloh. Die Inneneinrichtung ist zum großen Teil in der Bokeloher Werkstatt gefertigt worden. Es wurden regionale und massive Holzprodukte verwendet. Ein weiterer Teil der Einrichtung, wie etwa die Behälter für die Lebensmittel, kommen aus einem anderen Unverpackt Laden und wurden gebraucht gekauft.

Die geladenen Gäste sind begeistert von dem Konzept Inklusion und Nachhaltigkeit

Die Segnung der neuen Räumlichkeiten übernahmen Propst Günter Bültel von der Propsteigemeinde St. Vitus Meppen und Pastor Hajo Rebers von der Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Meppen. Rebers sprach von den Lasten für die Umwelt, die wir Menschen selbst produzieren. Wir würden nun zunehmend sehen, dass uns diese Lasten auf die Füße fallen. Die Krämerei sei da das richtige Zeichen. Er hoffe, dass die Meppener dieses Angebot annehmen und unterstützen werden.

„Genau das hat in Meppen gefehlt“, bestätigte auch Bürgermeister Helmut Knurbein. „Die Krämerei ist ein Gewinn für die Stadt Meppen“. Die Gründung eines solchen Ladens sei auch immer mit einem finanziellen Risiko verbunden. Knurbein bedankte sich bei Vitus für den Mut, die Krämerei zu eröffnen.

Der Laden ist geräumig und bietet genug Platz für einen Besuch mit der ganzen Familie. Es gibt eine wirklich tollen Spielbereich für die Kleinsten. Vitus hat zudem in eine behindertengerechte Toilette investiert, die ausdrücklich jede und jeder nutzen darf. Auch die Wasser Refill Station steht allen zur Verfügung, unabhängig davon, ob eingekauft wird oder nicht. Der zum Verkauf angebotene Kaffee darf vor Ort verköstigt werden. „Wir möchten in Kontakt mit den Menschen kommen“, berichtet Christian Thien zum Ende der Veranstaltung und ergänzt „Alle sind herzlich eingeladen!“