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Landkreis zeichnet inklusive Betriebe im Emsland aus

Erstmalig hat der Landkreis Emsland in der Vitus Werkstatt in Meppen Arbeitgeber der Region im Rahmen des Projekts „Inklusiver Betrieb“ ausgezeichnet (Bericht ev1.tv). Insgesamt 80 Betriebe, Einrichtungen und öffentliche Verwaltungen im Landkreis Emsland unterstützen durch das Angebot von Praktikumsstellen oder Außenarbeitsplätzen die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben.

40 von über 80 Betrieben, Einrichtungen und Kommunen, die sich der Inklusion verschrieben haben, nahmen im Vitus-Werk die Auszeichnung „Inklusiver Betrieb“ persönlich entgegen. Foto: Diers

Vor zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft und den emsländischen Trägern für Einrichtungen und Dienste für Menschen mit Behinderung verlieh Landrat Reinhard Winter den anwesenden Arbeitgebervertretern die Auszeichnung „Inklusiver Betrieb“. „Wir freuen uns, dass sich bereits 80 Unternehmen im Emsland für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Gesellschaftsleben engagieren. Mit dem Projekt ‚Inklusiver Betrieb‛ leistet der Landkreis Emsland Vorarbeit und zeigt, dass Inklusion auch auf dem Arbeitsmarkt funktionieren kann“, lobte Winter das Engagement der regionalen Betriebe. „Besonders im Hinblick auf zukünftige Arbeitsmarktentwicklungen, wie den Arbeitskräftemangel, stellt das Projekt auch für Unternehmen ein enormes Potenzial dar.“

Als Auszeichnung erhalten alle teilnehmenden Unternehmen eine Türplakette, die die jeweiligen Betriebe auch gegenüber der Öffentlichkeit als Kooperationspartner für Inklusion kenntlich macht. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der Vitus Musikgruppe Solo & Tutti.

Eine Plakette für den Landkreis Emsland nahm stellvertretend Reinhard Winter von Dr. Sigrid Kraujuttis (Sozialdezernentin Landkreis Emsland), Karin Vieler (Vitus Beschäftigte), Ursula Mersmann (Behindertenbeauftragte Landkreis Emsland) und Vitus Geschäftsführer Michael Korden entgegen (v.l.n.r.).

Initiative erweist sich für beide Seiten als vorteilhaft

Ziel der „Initiative Inklusion“ ist es Menschen mit Behinderung in stärkerem Umfang in reguläre Arbeitsverhältnisse zu vermitteln. „Unser Leitgedanke ist es Menschen mit Behinderung eine Teilhabe am Gesellschaftsleben zu ermöglichen. Sie sollen nicht nur im geschützten Werkstattbereich arbeiten, sondern die Möglichkeit bekommen, sich auch auf dem freien Arbeitsmarkt zu beweisen“, erläuterte Vitus Geschäftsführer Michael Korden während seiner Ansprache. „Bisher ist die jährliche Vermittlungsquote der schwerbehinderten Mitarbeiter auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt mit 0,16% noch verschwindend gering“, so Korden weiter.

Doch nicht nur für Werkstattbeschäftige eröffnet die Initiative neue Möglichkeiten. Auch die teilnehmenden Unternehmen profitieren von der Kooperation. „Wir arbeiten bereits seit vielen Jahren eng mit Vitus zusammen und bieten Menschen mit Behinderung unter anderem Außenarbeitsplätze in unserem Unternehmen an“, erklärt Lugder Dopp von der Firmengruppe Hänsch Holding in Herzlake. „Die Beschäftigten werden dabei voll in den Arbeitsalltag integriert und zeigen sich immer hoch motiviert bei ihrer Arbeit.“ Ähnliche Erfahrungen hat auch Jörg Claus, Personalleiter der emco Group in Lingen gemacht. „Die Beschäftigten sind sehr zuverlässige Mitarbeiter in unserem Unternehmen, die immer eine hohe Einsatzbereitschaft zeigen“, so Claus. „Als große Unternehmensgruppe sehen wir es zudem als unsere Aufgabe auch Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren.“

Zahlreiche Gäste sind erschienen, um die Verleihung der Plaketten „Inklusiver Betrieb“ zu verfolgen.

Wissenswertes zur Initiative „Inklusiver Betrieb“

Im April 2014 wurde auf Initiative von Vitus, dem Christophorus-Werk Lingen, dem sozialen Ökohof Papenburg, den Caritas-Werkstätten nördliches Emsland und dem Landkreis Emsland das Projekt „Inklusiver Betrieb“ ins Leben gerufen. Unterstützung erhält die Initiative zudem von dem Wirtschaftsverband Emsland und den emsländischen Kreishandwerkerschaften. Unternehmen erklären sich dabei durch eine Kooperation bereit, Praktika oder dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse im Rahmen eines ausgelagerten Werkstatt-Arbeitsplatzes für Menschen mit Behinderung anzubieten. Zudem besteht die Option auf eine spätere Übernahme in ein sozialversicherungspflichtiges Anstellungsverhältnis. Im Gegenzug erhalten die teilnehmenden Betriebe die Auszeichnung „Inklusiver Betrieb“ durch den Landkreis Emsland.

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