Bildung, Partizipation, Mitbestimmung: Diese Schlagworte sind unter der Überschrift Teilhabe in aller Munde. Doch wie kann die Umsetzung in der Praxis aussehen, welche Modelle und Ideen gibt es und welche Wünsche haben die Menschen mit Behinderung selbst? Zu diesen Fragen tauschten sich nun Fachkräfte der Caritas Behindertenhilfeeinrichtungen aus Niedersachsen auf dem Tag der Behindertenhilfe in Meppen aus.
Im Turnus von zwei Jahren – dieses Jahr bereits zum 10. Mal – findet der Caritas Tag der Behindertenhilfe in Niedersachsen an wechselnden Standorten statt. Im Rahmen der Feierlichkeiten des 50-jährigen Bestehens trat Vitus als Gastgeber auf. Marco Strodt-Dieckmann, Kompetenzfeldleiter Wohnen und Lebensgestaltung bei Vitus, und Dr. Cornelia Kammann vom Diözesan-Caritasverband Osnabrück führten durch die Veranstaltung.
Begrüßt wurden die etwa 140 Gäste aus den drei niedersächsischen Landes-Caritasverbänden Oldenburg, Hildesheim und Osnabrück in der Pauluskirche Meppen vom Diözesancaritasdirektor Osnabrück Franz Loth. „Inklusion muss gelebt werden, alle Menschen sind gleich viel wert“, so Loth.
Der Osnabrücker Weihbischof Johannes Wübbe hatte den Teilnehmern ein Bild von Tobias und dem Erzengel Raphael mitgebracht. Die Botschaft: Die Teilnehmer des Tages der Behindertenhilfe sollen sich als Boten auf den Weg machen, so kann von diesem Tag aus etwas losgehen.
Heinz Schröer präsentierte das Konzept des Teilhabehauses. Bereits im Vorfeld zu der Veranstaltung hatte er zusammen mit Menschen mit Behinderung Wünsche und Forderungen erarbeitet, die zu mehr Selbstbestimmung und Teilhabe führen sollen.
Die Teilnehmer bekamen die Aufgabe, weitere Wünsche und Forderungen für das Teilhabehaus zu sammeln. In insgesamt 28 Gruppen machten sie sich auf den Weg quer durch Meppen und steuerten Stationen wie die Radstation, eine Kooperationsklasse in der Johannesschule oder das Wohnheim St. Vitus an.
Die Stadt Meppen und der Landkreis Emsland erklärten den Teilnehmern, welche Weichen sie stellen, damit Menschen mit Behinderung stärker am gesellschaftlichen Leben in der Region teilhaben können. „Die Stadt Meppen z.B. bewertet jeden Beschluss, der durch den Stadtrat geht, hinsichtlich des Themas Inklusion“, berichtete Walter Teckert, Behindertenbeauftragter der Stadt Meppen.
Zum Ende des Tages fanden sich alle Beteiligten in der Propsteikirche Meppen ein. Hier wurde über das Erlebte gesprochen und das Teilhabehaus vervollständigt. Musikalisch begleitet wurde die Abschlussveranstaltung durch die Gruppe Solo & Tutti. „Eine tolle Veranstaltung, Meppen hat sich von seiner besten Seite gezeigt“, resümierte Propst Dietmar Blank und sprach den Segen.