Zeissstraße 5 49716 Meppen
in Zusammenarbeit mit der Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Osnabrück
33 So vollendete Mose das Werk.
34 Dann verhüllte die Wolke das Offenbarungszelt, und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte die Wohnstätte.
35 Mose konnte das Offenbarungszelt nicht betreten, denn die Wolke lag darauf, und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte die Wohnstätte.
36 Immer, wenn die Wolke sich von der Wohnstätte erhob, brachen die Israeliten auf, solange ihre Wanderung dauerte.
37 Wenn sich aber die Wolke nicht erhob, brachen sie nicht auf, bis zu dem Tag, an dem sie sich erhob.
38 Bei Tag schwebte über der Wohnstätte die Wolke des HERRN, bei Nacht aber war an ihr Feuer vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange ihre Wanderung dauerte.
Die Schlussverse des Exodusbuches bündeln viele Fäden des gesamten Buches und verwenden eine dichte Bildsprache. V. 33 fasst zusammen, wie Mose den Bau des Zeltheiligtums zum Abschluss bringt, indem er das Zelt aufrichtet und die Bundeslade und die Geräte darin aufstellt (V. 16-33). Mit dem „Offenbarungszelt“ und der „Wohnstätte“ ist dasselbe Bauwerk gemeint. Die beiden unterschiedlichen Bezeichnungen machen aber seine beiden Funktionen deutlich: Es ist der Ort, an dem die Menschen Gott begegnen können, und es ist die Wohnung Gottes unter den Menschen. Diese Wohnung ist transportabel, so dass Gott mit seinem wandernden Volk „menschlich“ unterwegs sein kann.
Wie an vielen Stellen im Exodusbuch sind „Wolke“ und „Feuer“ Zeichen des großen und nahen Gottes. Sie stehen für den Gott, der Israel befreit hat, der ihm am Sinai begegnet ist und ihm seine Weisung gegeben hat. Mit V. 34 und 35 zieht dieser Gott selbst in seine Wohnung unter den Menschen ein. Das Volk schwingt sich in den Rhythmus Gottes ein: Die Menschen gehen, wenn Gott / die Wolke geht, und sie ruhen, wenn Gott / die Wolke ruht (V. 36-37). Gott wird zur Orientierung auf dem Weg in eine offene Zukunft, „solange ihre Wanderung dauerte“ (V. 40).