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Mittendrin im Arbeitsleben

Vitus Akademie bietet neues Qualifizierungsprogramm

Volker Morhaus (r.) betreut Pascal Baumgarten während der beruflichen Qualifizierung als Bildungsbegleiter und besucht ihn auch regelmäßig im Betrieb. (Bildquelle: Vitus)

Der Weg auf den allgemeinen Arbeitsmarkt ist für Menschen mit Behinderung auch heute noch sehr schwer. Vitus arbeitet daher beständig daran, durch innovative Qualifizierungsangebote und stetige Netzwerkarbeit Menschen auf diesem Weg zu unterstützen. Mit dem neuen Qualifizierungsprogramm der Vitus Akademie „Mittendrin“ gibt es nun eine Möglichkeit, alternativ zum Berufsbildungsbereich in der Werkstatt, eine berufliche Qualifizierung in realen Betrieben der Region zu absolvieren. Grundlage des Programms ist die Anerkennung der Vitus Akademie durch die Bundesagentur für Arbeit als sogenannter „Anderer Leistungsanbieter“. „Wir möchten Menschen, die aufgrund von Beeinträchtigungen einen Anspruch auf Leistungen im Eingangsverfahren und Berufsbildungsbereich haben, eine Alternative zur Werkstatt anbieten“, erklärt Sandra Unke, Leiterin der Vitus Akademie. „Durch die unterstütze Qualifizierung in den Betrieben, sollen die Teilnehmenden dort nach Möglichkeit direkt Fuß fassen und sich langfristig halten.“ Dank der Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben ergeben sich für Menschen mit Behinderung zudem deutlich mehr Wahlmöglichkeiten für ihre berufliche Laufbahn. Das hat auch Pascal Baumgarten überzeugt. Nach einem Praktikum während seiner Schulzeit auf der Jakob-Muth-Schule wollte er unbedingt Maler werden, doch dieser Berufszweig wird im Berufsbildungsbereich der WfbM bei Vitus leider nicht angeboten. Er absolvierte Praktika in den Bereichen Holz und Metall, doch so richtig wollte das nicht zu ihm passen.

Als dann die Vitus Akademie Mitte 2020 als „Anderer Leistungsanbieter“ startete, ergriff er die Chance: „Ich durfte ein sechswöchiges Praktikum bei den Malern von der GDA machen und das hat mir sehr gut gefallen“, so Baumgarten. „Es ist toll, dass ich jetzt auch den Berufsbildungsbereich hier absolvieren kann.“ Jederzeit unterstützt wird er dabei von Volker Morhaus, Bildungsbegleiter der Vitus Akademie. In allen Lebenslagen steht er mit Rat und Tat zur Seite: „Für unsere Teilnehmenden bin ich die feste Bezugsperson auf Seiten der Akademie. Ich bespreche mit ihnen ihre Wünsche und beruflichen Möglichkeiten und versuche dann einen passenden Platz für sie zu finden. Bei Pascal hat das zum Glück wunderbar funktioniert.“, freut sich Morhaus. „Während der Bildungsmaßnahme bin ich jederzeit für sie ansprechbar und führe sie neben der Tätigkeit im Betrieb durch kleine Projekte im geschützten Rahmen an die Berufe heran.“ Im Betrieb selber gibt es ebenfalls sogenannte Paten als direkte Ansprechpartner, die gemeinsam mit den Bildungsbegleitern die berufliche Qualifizierung durchführen. Nach und nach sollen die Teilnehmenden so immer selbstständiger werden und im besten Fall nach der Qualifizierung eine feste Anstellung erhalten. Das hat sich auch Pascal Baumgarten fest vorgenommen: „Die Arbeit, die ich jetzt habe, macht mir total Spaß. Wenn es irgendwie möglich ist, möchte ich hier nach der Qualifikation weiterarbeiten.“ Nach dem erfolgreichen Start sollen die verfügbaren Plätze in der Maßnahme weiter ausgebaut werden. „Dafür sind wir natürlich immer auf der Suche nach Unternehmen in  der Region, die bereit sind, Plätze für die berufliche Qualifizierung unsere Teilnehmenden bereitzustellen“, so Sandra Unke. „Unserer Erfahrung nach ist die Inklusion von Menschen mit Behinderung in den Betrieb meist für beide Seiten ein großer Gewinn.“ Leistungsträger der Qualifizierungsmaßnahme ist in der Regel die Bundesagentur für Arbeit. Sobald diese die Kostenübernahme zugesagt hat, ist ein Einstieg zu Beginn jeden Monats möglich. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.vitus-akademie.org

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