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Perspektiven für das Leben

Der Mensch und seine unterschiedlichen Fähigkeiten stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Vitus ebnet den Weg für die gesellschaftliche Teilhabe, schafft Selbstvertrauen und engagiert sich, um gesellschaftliche Barrieren abzubauen – in Köpfen und an Kanten.

Dazu bieten wir Assistenz an, entwickeln und pflegen unser Netzwerk, kooperieren mit anderen Institutionen, Gemeinden, Organisationen, Vereinen und den Bürgern. Denn Teilhabe erfordert Teilgabe – und die fängt bei jedem Einzelnen an. Damit sich neue Perspektiven für das Leben eröffnen. Dieser Anspruch leitet unser Tun.

Vitus Jubiläums-Neujahrskaffee mit Ludger Abeln

„50 Jahre bunte Vielfalt“ – das diesjährige Vitus Neujahrskaffee fand im besonderen Rahmen und unter einer Rekordbeteiligung statt: Über 400 Mitarbeitende, Rentner und Ehemalige nahmen an der Veranstaltung im Saal Kamp teil. Durch das Programm führte Moderator Ludger Abeln. Talkrunden zu unterschiedlichen Themen sowie Bild- und Videopräsentationen machten die Veranstaltung zu einem abwechslungsreichen, unterhaltsamen und wertschätzenden Erlebnis.

Iwona Majchrzak, Leiterin Vitus Jubiläumschor, im Gespräch mit Moderator Ludger Abeln

Der Jubiläumschor läutete die Veranstaltung mit dem Jubiläumslied „Bunte Vielfalt Mensch“ ein. In der Eröffnungsrunde standen Vitus Gremienmitglieder sowie Geschäftsführer Michael Korden Moderator Ludger Abeln Rede und Antwort. „Vitus ist in den letzten Jahren stark gewachsen, die ursprünglichen Ziele sind aber nicht verloren gegangen. Die Mitarbeiter spielen dabei eine zentrale Rolle, sie engagieren sich über das normale Maß hinaus und auch in schwierigen Zeiten für die Belange von Menschen mit Behinderung“, so die einhellige Meinung aus der Eröffnungsrunde.

Im Bereich „berufliche Bildung und Arbeit“ war im letzten Jahr einiges in Bewegung, das wurde in der ersten Talkrunde klar. „Seit März 2017 verfolgt Vitus mit der Vitus Akademie das Ziel, für junge Menschen – gerade auch mit mangelnde Sozialkompetenzen – einen Platz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden“, erklärte Julia Spalthoff, Akademieleitung.

Eine gute Möglichkeit für Menschen mit Behinderung einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz zu finden, bietet der Vitus Inklusionsbetrieb GDA GmbH. Dieser wurde 2017 durch die Übernahme von „Garten und Ideen“ in Geeste um das Aufgabenfeld Gala-Bau erweitert.

Im Rahmen des neuen Bundesteilhabegesetzes (BTHG) sind auch in den Vitus Werkstätten die Stellen der Frauenbeauftragten neu geschaffen worden. Hierfür wählten die weiblichen Beschäftigten aus den eigenen Reihen: Für die WfbM in Meppen Franziska Schmitz, für die WfbM in Bokeloh Bianca Siedenberg und für den Meppener Lohnbetrieb Silvia Scheffer. Den Frauenbeauftragten stehen für ihre Arbeit eine Psychologin sowie Mitarbeiter des Sozialen Dienstes zur Seite.

„Der gesellschaftliche Wandel macht auch vor dem Bereich der kindlichen Entwicklung nicht halt“, erklärte Linda Baalmann, Mitarbeiterin Frühförderung, in der zweiten Talkrunde „Kindheit, Jugend und Familie“. Denn Mütter seien vermehrt auch in Vollzeit in der Arbeitswelt tätig, dann bliebe natürlich weniger Zeit für einen Austausch zwischen Eltern und Therapeuten. Heike Rudolf, Gruppenfachkraft im Heilpädagogischen Kindergarten, ergänzte: „Ich schätze es sehr, dass ich meine Arbeit aktiv mitgestalten kann“. Um Eltern Berührungsängste zu nehmen, bräuchten sie Beratung und auch die Möglichkeit, sich die Arbeit in den Einrichtungen vor Ort anschauen zu können. Der Satz „einmal Vitus, immer Vitus“ stimme nicht. „Wir betrachten immer alle möglichen Entwicklungspfade und Zukunftsperspektiven“.

Zum Thema „Wohnen, Freizeit und Leben“ erklärte Bernhardine Schiering, Vitus Beratungsstelle, wie wichtig eine Teilhabeberatung für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen ist. Gerade im Hinblick auf das neue BTHG werde es für Betroffene immer schwieriger, den Durchblick im „Bürokratie-Dschungel“ zu behalten. Ein großer Erfolg sei es, dass Vitus aktuell den Zuschlag für eine unabhängige Teilhabeberatungsstelle im mittleren Emsland durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales bekommen habe.

Manuela Niehues, Gruppenleitung in der Wohnanlage St. Josef, erklärte, dass viele Menschen in den Vitus Wohnanalagen eine Art Familienersatz fänden. „Wir möchten, dass die Bewohner bei uns ankommen, sich wohlfühlen.“ Aber es sei auch immer schwieriger, dies bei einem steigenden Kostendruck zu gewährleisten. „Ausflüge an den Wochenenden mit den Bewohnern fallen häufig hinten rüber“. Gerade in den letzten Jahren werde ein zunehmendes Spannungsfeld zwischen den Bedarfen der Bewohner und den wirtschaftlich möglichen Rahmenbedingungen immer stärker deutlich – ein Auftrag an die Politik, hier im Rahmen der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes für eine auskömmliche Refinanzierung notwendiger Leistungen Sorge zu tragen.

Über 400 Mitarbeitende, Rentner und Ehemalige kamen zum Vitus Neujahrskaffee im Saal Kamp

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