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Leben bis zum Lebensende

Ergebnisse des Forschungsprojektes "Palliative Praxis gestalten" vorgestellt.

Projektleiterin Dr. Jutta Hollander (l.) und Raphaela Pietryga, Projektverantwortliche bei Vitus, stellen auf Gut Kellerberg die Ergebnisse vor.

Nach dreijähriger Laufzeit endet das Projekt "Palliative Praxis gestalten". Bei der Abschlussveranstaltung auf Gut Kellerberg wurden unter Einhaltung der 3G-Regel die Ergebnisse vorgestellt. Gemeinsam mit den Partnern Vitus aus Meppen und dem Benediktushof aus Reken hatte das Caritas Bildungswerk Ahaus das Projekt ins Leben gerufen. Ziel des Projekts war es, schwer kranke und sterbende Menschen in der letzten Lebensphase zu begleiten und ihre Lebensqualität zu erhöhen. Finanziell unterstützt wurde es durch Förderungen von der Aktion Mensch und der Software AG Stiftung.

Wie kann man die letzte Lebensphase von Menschen bestmöglich nach ihren Wünschen gestalten und mit welchen Methoden kann man ihnen Gutes tun und Beschwerden lindern? Dieses in vielerlei Hinsicht schwierige Thema einfach darzustellen, gelang Projektleiterin Dr. Jutta Hollander vom Caritas Bildungswerk Ahaus bei Ihrer Präsentation der Projektergebnisse hervorragend. Nicht zuletzt, da sie diese komplett in Einfacher Sprache hielt, damit alle Gäste mit und ohne Behinderung dem Vortrag gleichermaßen folgen konnten. "Palliative Praxis gestalten - Achtsam, komplementär und inklusiv", unter dieser Überschrift suchte das Team drei Jahre lang nach Wegen, wie sie Menschen mit Behinderung in Ihrer letzten Lebensphase mehr Lebensqualität und Partizipation bieten können. „Bei diesem Projekt waren viele Personen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen beteiligt“, so Dr. Hollander. „Von Heilerziehungspfleger*innen, Ärztinnen und Ärzten, Betreuungskräften und den Angehörigen haben wir verschiedene Expertisen, Anregungen, Sichtweisen und Wünsche zusammengebracht. Wir hatten sogar tierische Unterstützung durch Therapiehunde oder Meerschweinchen!“

Positive Resonanz bei Angehörigen und Mitarbeitenden

Bei Vitus verantworteten Raphaela Pietryga und Martina Mensen von der Gesundheitlichen Vorsorgeplanung das Projekt. Sie begleiteten in den drei Jahren zehn Personen in palliativen Situationen aus dem Wohnbereich von Vitus. Ihre Arbeit hat viel positive Resonanz bei Angehörigen und Mitarbeitenden erfahren. „Die Haltung zur Hospiz und Palliativversorgung hat sich merklich geändert“, berichtet Raphaela Pietryga. „Das Reden über den Tod und Trauer ist bei den Beteiligten inzwischen gelernt. Dadurch können wir die Wünsche der Betroffenen für Ihre letzte Lebensphase besser berücksichtigen. Mitarbeitende und Angehörige haben zudem feste Ansprechpartner, die durch Fortbildungen Sicherheit beim Umgang mit dem Thema erlangen konnten.“

Ein zentrales Ziel des Projektes war die Netzwerkbildung. Durch die Einbindung von lokalen Anbietern von verschiedensten Anwendungen wie der Kunsttherapie, dem Einsatz von Honig und Propolis sowie seelsorgerischer und medizinischer Begleitung konnte ein bunter Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Lebensqualität erstellt werden. Ebenfalls eingebunden war der Palliativstützpunkt Nördliches Emsland und das Vielfalter-Projekt Gelingende Kommunikation, um den Austausch mit den Betroffenen zu unterstützen. Aus allen erlangten Erkenntnissen ist ein Konzept zur palliativen Begleitung entstanden, welches weiteren Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden soll.

Alle Projektpartner sind sich einig, dass sie sich eine langfristige Wirkung für das Projekt wünschen und die professionelle Palliative Begleitung auch nach Projektabschluss in den Einrichtungen fortgeführt werden soll.

v.l.: Martina Mensen, Raphaela Pietryga und Dr. Jutta Hollander