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Kurze Wege für kurze Beine

Auch in Haren ist Vitus nun mit der vollständigen Palette von Förder- und Unterstützungsangeboten für Kinder und Familien präsent. Nach dem neuen Ambulanzzentrum mit Frühförderung und Praxen für Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie wurde nun die neue Kindertagesstätte in der Georgstraße in Alt-Haren mit zahlreichen Gästen offiziell eröffnet.

Foto: Tobias Böckermann

Nach einer gelungenen Umbauphase des ehemaligen Pastorats besuchen jetzt 16 Kinder zwei Gruppen des Sprachheilkindergartens und sechs Kinder eine Gruppe des heilpädagogischen Kindergartens.

„Wir haben mit den neuen Kitas unter einem Dach das Ziel verfolgt, unsere Einrichtungen zu dezentralisieren und den Kindern eine wohnortnahe Betreuung zu ermöglichen“, sagte Vitus Geschäftsführer Michael Korden. Und besonders wichtig: „Inklusion und Teilhabe von Kindern mit einer Behinderung soll nicht nur ein Ziel bleiben, sondern gelebt werden. Dabei hilft diese Kita.“

Unter Beachtung der jeweiligen Förderkonzepte gibt es nun viele Möglichkeiten des gemeinsamen Spielens und Lernens. Charakteristisch für die KiTa in Haren wie für alle anderen dezentralen Standorte der Vitus Kitas ist besonders die enge Kooperation zum benachbarten Regelkindergarten. In Haren bieten sich durch den bereits engen Kontakt zum St. Anna Kindergarten Gelegenheiten für gemeinsame inklusive Begegnungen, Projekte und Ideen.

Sie ist die inzwischen dritte Einrichtung ihrer Art im mittleren Emsland nach Groß Hesepe und Haselünne. Kinder mit besonderem Förderbedarf haben so die Möglichkeit, nicht mehr wie bisher zentral in Meppen betreut zu werden, sondern in der Nähe ihrer Familien und Freunde.

Gerhard Knoll, Vorsitzender der Vitus-Gesellschafterversammlung, freute sich, dass man zusammen mit der Kirchengemeinde Herz Jesu, von der man das alte Pfarrhaus erworben habe, eine gemeinsame Idee habe realisieren können. „Es geht um ein Miteinander von Kindern mit und ohne Behinderung, und zwar ohne dabei Qualitätsstandards aufzugeben.“ Knoll dankte allen an der Umsetzung Beteiligten, darunter neben Vitus, der Landkreis Emsland, die Kirche, die Röchling KG, der Förderverein pro Vitus sowie die Herzog-Arenberg-Stiftung. Gemeinsam haben sie den Kauf des Hauses sowie Um- und Anbau in Höhe von etwa 410 000 Euro finanziert.

Ursula Mersmann, Beauftragte für Menschen mit Behinderung beim Landkreis Emsland, lobte die neue Einrichtung als einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Inklusion. Dieser Weg bestehe nicht aus einer großen, sondern aus vielen kleinen Etappen.

Harens Bürgermeister Markus Honnigfort war sich sicher, die neue Vitus-Kita schließe eine Lücke im ansonsten hervorragenden Harener Betreuungsangebot und leiste einen wichtigen Beitrag zur bestmöglichen Förderung der Kinder. „Sie sind hier in kompetenten Händen.“

Jutta Bielke, Leiterin der Vitus Kindertagesstätten, lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Regelkindergarten St. Anna. Für die sechs eigenen KiTa-Gruppen stünden jeweils zwei Fachkräfte zur Verfügung. Außerdem erhielten die Kinder zusätzlich individuelle Förderung durch Fachleute aus dem Vitus-Pool.

Architekt Christoph Becker überreichte statt eines symbolischen Schlüssels einen Scheck – das Geld hatten die am Bau beteiligten Firmen gesammelt. Das alte Pfarrhaus war entkernt und umgestaltet und dann um einen flachen, lichtdurchfluteten Anbau erweitert worden. Der ehemalige Garten dient nun als Spielfläche. Heinz Prins vom Vorstand des Fördervereins pro Vitus erläuterte, dass aktuell alle Plätze belegt seien, zeige deutlich den Bedarf. Pfarrer Günter Bültel und Pastorin Sabine Half erteilten dem neuen Gebäude und seinen kleinen Bewohnern Gottes Segen.

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